Projekt – LittleBigOcean

«Wir geben unseren kleinen und grossen Wasserbewohnern eine Stimme!»

Wie wichtig eine funktionierende Unterwasserwelt für unsere Erde und für uns Menschen ist, möchten wir in unserem gemeinsamen Projekt «LittleBigOcean» zeigen. Wir berichten über kleine und grosse Tiere und Pflanzen, die ihr vielleicht kennt oder auch noch nie gesehen habt, um euch die wunderschöne Vielfalt näher zu bringen. 

Unseren kleinen und grossen Wasserbewohnern geht es immer schlechter. Das Klima verändert sich, die Meere sind verschmutzt und werden immer saurer, die Tiere und Pflanzen darin leiden oder sterben sogar.

Wir möchten mit «LittleBigOcean» ein Bewusstsein schaffen, damit Du die kleinen und grossen Bewohner unserer Gewässer kennenlernst und auch erfährst, wie bedeutend sie für unsere Erde sind.

«LittleBigOcean» ist ein Partner-Projekt von Priska Kranz («BigOcean») priskakranz.com und mir («LittleOcean»).

Auf unserer LittleBigOcean-Webseite und unter den Hashtag #littlebigocean findest du Informationen, Illustrationen, Spass und Spiele.

1 Konradin

Hallo, ich bin Konradin🦀 Ich bin eine kleine, rote und manchmal ziemlich neugierige Krabbe. Ich wohne im und am großen Ozean und liebe es sehr, am Strand mit den Wellen um die Wette zu laufen. Ausserdem bin ich sehr mutig und entdecke fast jeden Tag etwas Neues.

Da ich eine sehr abenteuerlustige Krabbe bin, habe ich beschlossen, mich auf eine große Reise zu begeben. Ich möchte unbedingt viele neue Freude finden und unterstütze Danja dabei, neue kleine Wasserbewohner zu entdecken.

Begleitest du mich auf meiner Reise durch die Gewässer der Erde?

2 Bärtierchen

Bärtierchen sind ca. 1 Millionstel Gramm schwere, hoch entwickelte Lebewesen, die nicht nur auf dem Himalaya, in Flüssen, Seen, Pfützen, Urwäldern oder in den Tiefen des Pazifik leben, sondern in Deinem Garten, in kleinen Wassertropfen, auf moosbewachsenen Mauern, Baumrinden und alten Dächern. 

Ihren Namen haben sie weil ihr Aussehen und ihre tapsige Fortbewegung an Bären erinnert.

Das Besondere an ihnen ist ihre Fähigkeit, sich in einen todesähnlichen Zustand zu versetzen. Sie überleben extreme Umweltbedingungen wie Kälte, Radioaktivität und Vakuum. Sobald etwas Wasser und Wärme zugegeben wird, erwachen sie wieder zum Leben. Wegen dieser “Unsterblichkeit” sind sie sind für Wissenschaftler ein sehr begehrtes “Forschungsobjekt”.

3 Röhrenaale

Am besten gefällt es uns auf sandigem Bodengrund in der Nähe von strömungsreichen Korallenriffen in 7–45 Metern Tiefe.

Wir Röhrenaale leben in Kolonien von wenigen bis zu tausenden von Tieren, in Röhren, die wir mit unserem harten spitzen Grabschwanz selbst graben.

Mit unseren Hinterleibern bleiben wir ständig in den Röhren, unser Vorderkörper pendelt beim Schnappen nach Plankton hin und her.

Nähert sich ein Fressfeind oder sonst ein größeres Lebewesen, so verschwindet die ganze Kolonie schon bei grosser Entfernung langsam in den Bodengrund. Das sieht für Aussenstehende recht witzig aus. Schau mal hier.

Wusstest du, dass Röhrenaale die einzigen Wirbeltiere sind, die eine (fast) festsitzende Lebensweise haben? Nur zur Paarung rücken die Männchen mit ihren Röhren etwas näher zu den Weibchen heran, bleiben aber dabei mit dem Hinterleibern immer in ihrer Röhre.

Einige Artgenossen können bis zu 60 cm lang werden!

4 Süsswassermoostierchen

Hallo! Ich bin’s wieder, Konradin, und habe ausnahmsweise mal einen Ausflug ins Süsswasser gemacht. Dafür habe ich extra meine Taucherausrüstung angelegt, denn ich bin ja eine Meerwasser-Krabbe.

Wusstest Du, dass es auch im Süsswasser Tiere gibt, die wie Pflanzen aussehen? Ja, es sind wirklich Tiere! Sie sehen wie Pflanzen aus und heissen “Süsswassermoostiere”.

Sie leben meistens in stehenden Gewässern zum Beispiel als Überzug auf Steinen, an der Unterseite von Seerosenblättern oder auf ins Wasser hängenden Zweigen. Von den über 5000 Moostierchenarten gehören nur rund 74 zu den Süsswassermoostierchen. Nur ca. 20 davon sind in Europa heimisch.

5 Plankton

Wir sind die Grundlage allen Lebens im Meer! Wir sind Nahrung für sehr viele Meeresbewohner, wie Fische, Korallen, Muscheln, Krebstiere oder Wale. Wir stellen fast 98% der Biomasse in unseren Weltmeeren dar. Ohne uns wären unsere Ozeane verdammt leer.

Wir sind Plankton. Wir sind winzig kleine Tiere und Pflanzen und treiben im Wasser umher. 

Wir wandeln durch Photosynthese anorganische Verbindungen in Sauerstoff und Biomasse um. Wir produzieren somit rund die Hälfte des gesamten Luftsauerstoffs unseres Planeten. Wir wirken ausgleichend auf das Klima, indem wir jährlich Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aus der Luft binden.

Wusstest Du, dass wir in den letzten zwei Jahrhunderten fast die Hälfte der CO2-Emissionen aufgenommen haben, die Menschen bei der Nutzung fossiler Brennstoffe produziert haben? Die steigende CO2-Konzentration in den Meeren macht das Wasser sauer, so dass einige von uns keinen Kalk mehr in unsere Skelette oder Gehäuse einbauen können. Muscheln und Korallen haben das gleiche Problem.

Hilfst du uns, dass es uns und all unseren Meeres-Mitbewohnern bald wieder besser geht?

6 Röhrenwürmer

Auch wenn das Wort «Würmer» im ersten Moment vielleicht nicht gerade ein bewunderndes «wow» hervorruft, sehen wir Röhrenwürmer mit unserer bunten Tentakelkrone doch wunderschön aus. 

Wir leben von winzigen organischen Partikeln und Einzellern, die wir mit unseren Tentakeln aus dem vorbeiströmenden Wasser filtern.

Wusstest du, dass sich die Filmemacher des Films «Avatar» an uns Röhrenwürmern orientiert hatten? Es gibt eine Szene im Dschungel, wo sich solche Federkronen bei Berührung zurückziehen, genau, wie wir das bei Gefahr tun.

Da unsere selbstgebauten Röhren aus organischem Material weich und biegsam sind, ist die Yogaübung «der herabschauende Hund» kein Problem für Elfriede 🙂

7 Quallen

Durch unsere Anpassungsfähigkeit hat unsere Spezies 670 Millionen Jahre der Evolution überdauert. Unsere kleinsten «Kollegen» haben einen Durchmesser von knapp einem Millimeter, unsere grössten von mehreren Metern.

Wir Quallen finden die immer wärmer und verschmutzter werdenden Gewässer toll, denn so lassen uns unsere Feinde, Delphine, Schildkröten und Fische, in Ruhe. Sie mögen das gar nicht. Wir brauchen nicht viel Sauerstoff zum Leben und ernähren uns von Algen, Plankton, Fischeiern, anderen Quallen und auch von kleinen Krebsen.

Wusstest Du, dass wir verlorene Fangarme oder Teile unseres Schirmes wieder nachwachsen lassen können? 

Da die Ozeane an vielen Orten überfischt sind, können wir uns ungestört ausbreiten. Dass dies weitreichende Folgen für Vögel oder Seelöwen hat, die auf Fische als Nahrung angewiesen sind, ist uns genau so egal, wie die Tatsache, dass ihr Menschen unseretwegen bald nicht mehr ins Meer zum Baden gehen mögt. 

Wir Quallen hatten es noch nie so einfach, uns fortzupflanzen und wir werden uns in den nächsten Jahren exponentiell vermehren.

8 Grindwale

Was zerstört der Mensch denn noch alles? Ist es immer noch nicht genug? Mehrere Illustrator:innen haben sich zeichnerisch auf Instagram/Facebook gegen den Bau des riesigen Mega-Hafens Fonsalía im Süd-Westen Teneriffas (Kanarische Inseln, Spanien) eingesetzt und die Petition dagegen unterzeichnet. Ich auch. Dieses Projekt würde zu irreparablen Umweltschäden führen, denn diese Küste ist die Heimat von mindestens 74 geschützten Tierarten. Seeadler, Sturmtaucher, Flussseeschwalben, Delfine, Wale, Schildkröten und wirbellose Tiere wie Schwämme, Algen und viele mehr.

Einzigartig: In diesem Meeresgebiet lebt eine der weltgrössten Kolonien von Kurzflossen-Grindwalen.

Update 8.11.2021: Aus für Fonsalia! Das Parlament lehnte es ab, das Projekt weiterzuverfolgen. Das Vorhaben, einen neuen Passagierhafen in Fonsalía zu bauen, ist definitiv gescheitert. Die Abgeordneten im kanarischen Parlament haben in ihrer Sitzung Ende Oktober das kontroverse Projekt eines neuen Megahafens im Süden Teneriffas mehrheitlich abgelehnt. Damit wird das Projekt nach 26 Jahren nun doch ad acta gelegt. (Quelle: wochenblatt.es)

Es wurden über 420’000 Unterschriften gesammelt! Zusammen kann man etwas bewegen!

9 Seepferdchen

Wusstest Du, dass das Kinderkriegen bei uns Männersache ist? Das ist unter allen Tierarten auf der Welt einzigartig. Unsere Männchen haben eine Bauchtasche, in die das Weibchen etwa 250 Eier legt. Das Männchen befruchtet die Eier und schwimmt mit ihnen 45 Tage lang herum. Sobald sie geschlüpft sind, öffnet Papa seine Bauchtasche und lässt die kleinen in die grosse, weite Welt ziehen. 

Wenn wir unseren Liebestanz aufführen, nehmen wir die Farbe unserer/unseres Angebeteten an, um zu zeigen, dass wir zueinander gehören. Ist das nicht total romantisch?

Wir Seepferdchen leben in kuscheligen Seegraswäldern. Wir haben praktisch keine Fressfeinde, weil wir mit unseren Knochenplättchen, Stacheln und vielen Gräten nicht so einfach zu verspeisen sind. 

Trotzdem gehören wir zu den gefährdeten Tierarten, denn unsere Population geht wegen der massiven Zerstörung unserer Lebensräume immer mehr zurück. 

10 Nacktschnecken

Sieht dieses Tier nicht ein bisschen so aus, wie das «Alles ist doof» Schaf von sheepworld? Es ist aber kein Schaf, sondern eine Meeres-Nacktschnecke, deren wissenschaftliche Name «Costasiella Kuroshimae» lautet.

Das Besondere an dieser Schnecke ist, dass sie zu den wenigen Tieren gehört, die Photosynthese betreiben können.

Die putzigen Tiere werden 3 bis 7 mm groß und leben auf einer Fächeralge namens «Avrainvillea» in flachen und wellengeschützten Küstenbereichen von Japan, Indonesien und den Philippinen.

Sie ernährt sich nur von dieser speziellen Algenart, verdaut diese aber nicht vollständig, sondern speichert die sogenannten Chloroplasten in ihren Körper ein. Diesen Vorgang nennt man Kleptoplastie☝️Damit ist sie in der Lage, einen Teil ihrer Nahrung über das Sonnenlicht zu gewinnen. Man bezeichnet sie deshalb auch als solarbetrieben ☀️🐌😆

In diesem Video sieht man die kleinen Kerlchen rumdüsen.

11 Seesterne

Seesterne sind sehr interessante Tiere und sehr wichtig für unser Ökosystem. Wusstest Du, dass Seesterne bis zu 80cm gross und über 30 Jahre alt werden können? Und dass sie verlorene Arme wieder nachwachsen lassen können? Einige Seesterne, wie zum Beispiel der Sonnenblumen-Seestern, haben sogar bis zu 24 Arme.

Bei der Nahrungsaufnahme stülpt der Seestern seinen Magen über das Beutetier und verdaut außerhalb des Körpers.

Der Sonnenblumen-Seestern ist einer der schnellsten unter den Seesternen. Mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit von etwa einem Meter pro Minute grast er seine Beute wie Seeigel, andere Seesterne, Seegurken, Muscheln, Schnecken und Krebse wie ein kleiner Staubsauger vom Meeresboden ab.

Leider ist gerade der Sonnenblumen-Seestern vom Aussterben bedroht. Forscher vermuten ein Virus.  Das Massensterben hat weitreichende Auswirkungen auf das ozeanische Ökosystem: Mit dem Verschwinden der Sonnenblumen-Seesterne hat sich der Bestand der Seeigel, einem wesentlichen Beutetier der Seesterne, explosionsartig erhöht. Die Seeigel wiederum ernähren sich von Seetang, der für Fische und ein gesundes Ökosystem wichtig ist – und damit auch für den Menschen.

Jedes Tier hat seine Aufgabe und einen Sinn auf unserem Planeten. Im Wasser genau so wie auf dem Land.

12 Diego, die Riesenschildröte

Diego, die Riesenschildkröte, geniesst sein Leben auf der wunderschönen Insel, umgeben vom blauen Meer und blühenden Pflanzen. Ein neues Ratespiel, welches ich im Rahmen vom Gemeinschafts-Projekt «LittleBigOcean» erstellt habe. Na, findest du die 8 Unterschiede? Die Lösung findest du hier.