Wusstest Du, dass auch unsere heimischen Nutztierrassen vom Aussterben bedroht sind? Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen und auch Kühe und Rinder. Und warum? Weil diese uralten Rassen nicht genug Leistung bringen. Zu wenig Fleisch, zu wenig Milch, zu wenig Geld. In unserer Leistungsgesellschaft ist kein Platz für Lebewesen, die «nichts» bringen. Wer nichts leistet, ist nichts wert. Punkt.
Dass mit dem Aussterben dieser Tiere die Artenvielfalt verloren geht, scheint niemanden zu kümmern. Anstelle von den robusteren traditionellen Rassen werden hochfragile Leistungs-Maschinen herangezüchtet, die mit Hilfe der Pharmaindustrie am Leben gehalten werden.
Von den einst 35 dokumentierten Schweizer Rassen überlebten nur fünf: Das Original Braunvieh, das Eringer Rind, das Original Simmentaler Fleckvieh, das Evolèner Rind sowie das Rätische Grauvieh. Pro Specie Rara, die Schweizer Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren, konnte die Evolèner mit einem Förderprojekt vor dem Aussterben bewahren.
Alte deutsche und österreichische Rassen wie das Angler-Rind, das Kärntner Blondvieh oder das Rote Höhenvieh, sind ebenso stark vom Aussterben bedroht. Die traditionellen Tierarten sind oft kleiner als die schnell wachsenden Hochleistungs-Zuchttiere. Dabei sind die traditionellen oft robuster, anspruchsloser und viel besser geeignet, um sich auf unwegsamen Gelände und rauem Klima zurecht zu finden. Und: sie benötigen kein Kraftfutter. Die Haltung wäre also kostengünstiger und klimafreundlicher.
Im Jahr 2015 veröffentlichte die Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) ein Forschungsprojekt, in dem festgehalten wurde, dass die Schweiz und andere Alpenländer infolge des Klimawandels mit grösseren Problemen zu rechnen haben als tiefer gelegene Länder. Auch sollen alte Schweizer Rinderrassen wie die Evolèner aus dem Kanton Wallis besser für Veränderungen gewappnet sein.
Siehst Du noch Kühe mit Hörnern? Leider dürfen nur ca. 10% der Kühe auf der Weide oder in den Ställen ihre Hörner behalten. Den Kälbern wird im Alter von ca. 2 Wochen das Horn mit einem 700 Grad heissen Eisen ausgebrannt! Warum macht man das? Kühe ohne Hörner brauchen weniger Platz im Stall. Man kann mehr Kühe auf weniger Platz halten. Dabei sind Hörner so wichtig für die Kühe, denn sie helfen bei der Orientierung und der Kommunikation untereinander. Die Hörner sind durchblutet und sehr empfindlich. Sie dienen dem Stoffwechsel und der Körperpflege.
Wusstest Du, dass nur bei Demeter-Bauern das Ausbrennen der Hörner explizit verboten ist? Und die Milchviehhaltung funktioniert auch mit Hörnerträgern.
Quellen: wikipedia.org, echt-bio.de, prospecierara.ch, swissinfo.ch
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